Chronik Seite 1 - Deutsch-Französischer Freundeskreis Einrich

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Chronik Seite 1

Bericht zur Jahreshauptversammlung am 13.03.2015

Deutsch-Französischer Freundeskreis im Jubiläumsjahr
Einiges zu berichten gab es für Hans-Joachim Schäfer, den 1. Vorsitzenden des Deutsch-Französischen Freundeskreises in der Verbandsgemeinde Katzenelnbogen e.V.  auf der Jahreshauptversammlung am 13.03.2015. Während seinen Ausführungen konnte er auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken. Von vielen Mitgliedern besucht waren die Winterwanderung, die immer am ersten Sonntag im Januar stattfindet, das traditionelle Frühlingsfrühstück in der Stadthalle in Katzenelnbogen sowie der Stammtisch mit Grillfest und nicht zuletzt auch die Weihnachtsfeier des Vereins im Dorfgemeinschaftshaus in Klingelbach. Auch am kulturellen Leben beteiligte sich der Verein, im letzten Jahr auch zum dritten Mal durch die Teilnahme am Einricher Weinfest in Katzenelnbogen mit einem Verkaufsstand für Weine aus Südfrankreich. Die Höhepunkte des Jahres 2014 bildeten der offizielle Partnerschaftsbesuch in Serres im September und die Jugendfreizeit, die deutsche und französische Jugendliche im August in Grävenwiesbach verbrachten. Diese Veranstaltungen sind die Standbeine der Partnerschaft und machen sie mit ihren persönlichen Begegnungen lebens- und liebenswert. Der Vorsitzende bedankte sich bei den Mitgliedern für ihre Teilnahme an diesen Veranstaltungen und auch bei allen, die mit helfenden Händen die Partnerschaft unterstützen. Als Kassierer erläuterte Rudi Meierhöfer im Folgenden die Einnahmen und Ausgaben des vergangenen Jahres und konnte in seinen Ausführungen auf eine ausgeglichene Bilanz des aktuell über 150 Mitglieder zählenden Vereins zurückblicken.
„Unser Wunsch ist, die Partnerschaft weiterhin lebendig zu halten und neue, sowie auch jüngere Mitglieder für unsere Idee der Freundschaft zwischen Deutschen und Franzosen zu gewinnen." In diesem Zusammenhang konnte auch berichtet werden, dass die Jugendfreizeit für den Sommer bereits ausgebucht ist – ein gutes Zeichen für das Interesse der Jugendlichen. Im Rahmen seines Ausblicks auf dieses Jahr wies Hans-Joachim Schäfer insbesondere auf das 25-jährige Jubiläum in diesem Jahr hin, dass der Verein Ende September 2015 feiern kann. Zu diesem Anlass werden vom 23.-27.09.2015 die Freunde aus Serres erwartet, mit denen man gemeinsam die Feierlichkeiten begehen möchte. Bereits am 11.+12. April wird der Verein mit einem Stand auf der Einricher Gewerbeausstellung (EGA) vertreten sein, um über die Städtepartnerschaft zu informieren und einen befreundeten Feinkosthändler aus der Partnerregion bei dem Verkauf regionaler Produkte zu unterstützen. Auch am Weinfest und am Bartholomäusmarkt 2015 wird sich der Deutsch-Französische Freundeskreis wieder beteiligen.
Positiv konnte auch der Schriftführer Norbert Klose von dem Projekt Homepage berichten. Die neu gestaltete Seite ist seit einigen Tagen online (www.dffkeinrich.de) und soll den Mitgliedern und interessierten Bürgern einen Überblick über das aktuelle Vereinsleben geben. Auch wenn noch nicht alle Kapitel komplett gefüllt sind, ist dies doch ein wichtiger Schritt in Richtung Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit.
Zum Schluss lud Herr Schäfer alle Anwesenden zum Frühlingsfrühstück am 29. März ab 10 Uhr in die Stadthalle ein. Gerne sind hierzu auch Nicht-Mitglieder willkommen, die Interesse an dem Freundeskreis haben und sich während einer geselligen Veranstaltung ein erstes Bild vom Vereinsleben machen möchten.  

Unser Besuch in der Partnerstadt Serres vom 17. bis 21.September 2014

Im 24. Jahr der Partnerschaft besuchten von Mittwoch bis Sonntag die Bürger aus der Stadt Katzenelnbogen und der Gemeinden in der Verbandsgemeinde Katzenelnbogen die Partnerstadt in den Hochalpen, vom Mittelmeer etwa 200 Kilometer entfernt.

Während des feierlichen Teils des  Festabends von links: Bernard Mathieu, Horst Klöppel, Alain d'Heilly, France Cerutti, allgegenwärtig und immer damit beschäftigt, französische Reden für die deutschen Besucher zu übersetzen, die nicht französisch sprechen und alle Fragen zu beantworten, Hans Joachim Schaefer, Michel Roy. In diesem Jahr wurde France Cerutti tatkräftig von Petra Popp (rechts) unterstützt.

Ein Höhepunkt des diesjährigen Aufenthaltes war so gleich für den Tag nach der Ankunft vorbereitet: Ein Besuch und eine Besichtigung in der Stadt Sisteron und der Zitadelle von Sisteron. Zuvor konnten sich die deutschen Gäste an einer kleinen Wanderung durch die Méouge-Schluchten versuchen, nachdem das Wetter am Donnerstag zunehmend warm und trocken wurde.  Die Festung in Sisteron im französischen Départment Alpes-de-Haute-Provence  liegt in der Region Provence-Alpes. Die Zitadelle steht auf 500 Meter Höhe. Ihr heutiger Standort war schon in der Antike befestigt. Einige Umbaumaßnahmen gehen auf den berühmten französischen Baumeister Sébastien Le Prestre de Vauban zurück.  Erst im Jahr 1920 wurde die Festung demilitarisiert, das heißt sie wurde vom französischen Staat als Militärstützpunkt aufgegeben.

Deutsch-Französischer Jugendaustausch

Die Zukunft jedes Vereins ist die Jugend. Aber wie motivieren wir Jugendliche und junge Leute? Wie schaffen wir es, unsere Ziele und Ideale unserem Nachwuchs zu vermitteln? Natürlich zunächst über den Sprachunterricht in der Schule; das Zauberwort heißt  Schüleraustausch. Das hat auch über viele Jahre gut funktioniert. Und was passiert, wenn an der Schule in Serres kein Deutschunterricht mehr angeboten wird, weil Italienisch bzw. Spanisch aus verschiedenen Gründen attraktiver geworden ist?
Nichts passiert(e) – leider.
Keine Schüler, keine Jugendlichen, die sich begegnen, um unsere Idee weiterzutragen.
So entstand im Januar 2001 anlässlich eines Treffens der beiden Vorstände der Gedanke, auf Vereinsbasis einen Deutsch-Französischen Jugendaustausch zu organisieren. Der sollte in den Ferien stattfinden, im jährlichen Wechsel einmal in Frankreich, einmal in Deutschland, und Kids zwischen
10 und  16 Jahren ansprechen. Und es hat funktioniert. Seitdem konnten wir zahlreiche Begnungen in beiden Ländern anbieten (2002 Hohlenfels, 2009 Avignon, 2011 Ardeche, ...)



Die Jugendherbergen wurden im Laufe der Jahre immer nobler: angefangen von der Übernachtung auf dem Zeltplatz bis hin zu Jugendgästehäusern mit Dusche und WC auf jedem Zimmer.
Nicht immer verlief alles reibungslos. Vieles im Alltag war fremd und ungewohnt. „Wieso gibt es in deutschen Jugendherbergen schon um 18.00 Uhr Abendessen? Warum gibt es in Frankreich nur stilles Wasser? Grenoble? – Das Wort ist gruselig und hört sich an wie eine männliche Hexe", so gab es öfter Gemecker. Trotzdem konnten die Kinder beider Nationen sprachlich stark profitieren und viel über Lebensweise, Kultur und den Alltag des Anderen erfahren.
Von allerlei kuriosen Erlebnissen könnte man berichten: Rollsession auf dem Zeltplatz bis kurz vor`m Platzverweis (Beaumont), nächtliche (natürlich verbotene) Bootstour einzelner Teilnehmer auf dem See (Lac de Serre Ponçon), Feueralarm durch das Auspusten von Geburtstagskerzen auf dem Kuchen (Guillestre), Feueralarm durch ausgiebige Deospray-Schlacht (Waldmichelbach). Auch gruselige Aspekte begleitete manche Freizeit: Gespenster um Mitternacht (in Diez), Nachtwanderungen mit „echten Hexen" (Diez), mörderische Literatur am Nachmittag und dann nachts die Bekanntschaft mit der „blutigen Anna"(in Elbgrund).
Kleine Unfälle und Verletzungen blieben leider auch nicht aus. Aber im Laufe der Jahre konnten sich die Organisatoren immer besser auf die unterschiedlichen Ansprüche und Anforderungen einstellen. So gelang der Spagat, Sprache, Kultur, Freizeitspaß, Lebensgewohnheiten und Sehenswürdigkeiten unter einen Hut zu bringen, dass die Kids beider Nationen mit einem Koffer voller positiver Eindrücke nach Hause fuhren mit dem festen Vorsatz: Und im nächsten Jahr sind wir wieder dabei.

(Monika Zellmer)


 
 
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